Visual Design: Ideen visuell zum Leben erwecken
Ob Betrugsprävention im Comic-Look, Daten, die in einer 3D-Welt leben oder animierte Produkttrainings: Maren Steinlen erstellt als Visual Designerin zu jedem Thema das passende E-Learning. Im Job Slot Interview erzählt sie, wie solche digitalen Trainings entstehen und was sie für einen gelungen Arbeitstag unbedingt braucht.
Maren Steinlen
Job | Visual Design
Arbeitet in | Freiburg, Deutschland
Bei imc seit | 2014
Superkraft | auch in stressigen Situationen den Überblick behalten
Lieblingsessen | Flammkuchen mit Oliven, Paprika, Peperoni
Hallo Maren, schön, dass du dabei bist! Du bist Visual Designerin in unserer Content-Abteilung, also da, wo die individuellen, digitalen Trainings für Kunden entstehen. Was genau ist dabei deine Rolle?
Wir haben verschiedene Arten von Designern, zum Beispiel Motion Designer für Bewegtbilder, aber auch Spezialist*innen für das Screendesign oder das User Interface. Es gibt aber oftmals Überschneidungen zwischen den einzelnen Bereichen und ich als Visual Designerin mache Graphiken, Illustrationen und manchmal auch Motion Designs.
Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?
Dass ich etwas kreatives machen möchte, wusste ich schon sehr früh. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Ich habe schon als Kind immer gemalt, war aber auch technik-affin und habe während der Schule Kurse für Web-Design belegt.
Da lag es nahe, auch etwas in diesem Bereich zu studieren und so habe ich in Freiburg Screen- und Webdesign studiert und mich dann auf Game-Design spezialisiert. Das war sehr spannend, weil ich auch die Gelegenheit hatte, einige Handy-Spiele mit zu programmieren und PC-Spiele mit zu entwickeln.
Während des Studiums hatte ich dann einige Kurse bei Falk Hegewald, dem Chef unserer Content-Abteilung und so bin ich zu imc gekommen.
Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?
Erstmal checke ich alle E-Mails und Nachrichten und arbeite Sachen ab, die an diesem Tag noch zum Kunden müssen. Dann gehe ich an meine Design-Tasks und baue beispielsweise Basis-Designs oder zeichne Illustrationen. Natürlich spreche ich mich auch regelmäßig mit unseren Projektmanagern oder Instructional Designern wie Philipp Schossau ab.
Wie kann ich mir den Ablauf eines Kunden-Projekts vorstellen, wann kommst du ins Spiel?
Sobald wir den Auftrag haben, klären die Projektmanager und Instructional Designer mit dem Kunden direkt, was er benötigt und sich vorstellt. Hier entwickeln die Kolleg*innen dann schon ein grobes Konzept und geben dieses an uns weiter.
Danach kommt das Design ins Spiel, wir bringen sozusagen die optische Kreativität dazu, machen Vorschläge zum Stil, zu Farben und Schriften oder auch der Stimmung innerhalb des Trainings. Hierzu machen wir oft auch Mood-Boards, wo wir unsere Vorschläge skizzieren, damit sich der Kunde ein besseres Bild machen kann. Dann kommt das Basis-Design.
Eine enge Abstimmung ist gerade zu Beginn jedes Projektes sehr wichtig, damit wir verstehen, was dem Kunden vorschwebt und wir nicht etwas entwickeln, was dem widerspricht. Man kann es sich ähnlich wie bei einem Buch vorstellen: Jeder Leser hat eine andere Vorstellung von den beschriebenen Figuren, deshalb ist die Verfilmung dann auch so schwierig und führt häufig zu Enttäuschungen. Das wollen wir natürlich vermeiden.
Welchen Hintergrund und welche Kenntnisse sollte man für deinen Job mitbringen?
Natürlich braucht man bestimmte technische Voraussetzungen und sollte die Basics zumindest in Teilen kennen, etwa Adobe Programme. Aber vor allem sind Kreativität, Spaß und Neugier wichtig, um besondere Trainings bauen und gestalten zu können. Man muss immer bereit und motiviert sein, neue Ideen zu entwickeln, damit der Lerner am Ende auch den größten Spaß hat.
Hast du ein persönliches Lieblingsprojekt?
Wir hatten kürzlich ein sehr cooles Projekt mit einem großen Kunden, zu einem Thema, was zunächst nicht sehr spannend klingt, nämlich Datenschutz und Datenwertschätzung. Was wir daraus gemacht haben ist eine 3D-Welt namens „Dataland“, in der sich der User mit den Daten unterhalten kann, sich verschiedene Ebene anschaut und die Welt nach und nach erkundet. Jede Datei, alle Daten haben ihre eigene Geschichte und sind zum Beispiel traurig, wenn man sich nicht gut um sie kümmert.
Das Ganze sieht nicht nur unglaublich toll aus, auch der Entstehungsprozess hat großen Spaß gemacht. Wir haben damals alle im Team stundenlang zusammengesessen und aufgemalt- und geschrieben, welche Datei welche Geschichte erleben könnte und wie wir das am besten darstellen. Das war ein unheimlich kreativer Prozess und einfach eine super Teamarbeit.
Aber auch das Betrugs-Präventionstraining, das wir für Audi gemacht haben, war sehr besonders. Darin haben wir eine ganze Welt im Comic-Stil von Sin-City entwickelt und ich habe mir überlegt, an welchen Stellen Sound-Effekte eingefügt werden können, oder wann es regnet. Solche Details waren für die Stimmung des Trainings entscheidend.
Würdest du dich heute nochmal für deinen Beruf entscheiden?
Ja, definitiv. Wie ich schon sagte, war ich schon immer sehr kreativ und gestalterisch unterwegs und das macht mir großen Spaß. Als Ausgleich dazu, den ganzen Tag am Computer zu sitzen, fotografiere ich aber auch sehr gerne draußen im Freien Landschaften oder Tiere und genieße die Natur. Dabei kann ich völlig abschalten.
Vervollständige bitte: Im Umgang mit Kollegen ist mir besonders wichtig…
Ich finde es besonders wichtig, dass man Probleme direkt anspricht, um schnellstmöglich Lösungen zu finden. Man sollte immer offen und ehrlich miteinander umgehen, sich selbst nicht zu ernst nehmen und über Fehler ruhig auch mal lachen.
Worauf freust du dich jeden Tag besonders?
Ich bin ein absoluter Morgenmensch und liebe es, gut zu frühstücken. Während ich morgens meine Mails checke, esse ich immer etwas leckeres, entweder Müsli mit Rosinen, Brot mit Aufstrich oder sonst etwas. Am Wochenende dürfen es dann auch gerne Eier oder Pancakes sein. Aber ohne Frühstück geht bei mir nichts!
Was bedeutet Digitalisierung für dich?
Da bin ich etwas zwiegespalten. Natürlich bin ich in meinem Beruf ständig am Computer und es gibt, gerade in der jetzigen Zeit sehr viele positive Aspekte. Wir können froh sein, dass wir schon so viel online machen können, egal ob einkaufen oder Video-Konferenzen. Aber es ist trotzdem nicht das gleiche, wie sich persönlich zu treffen.
Bei dem Projekt, das ich oben beschrieben habe, war es zum Beispiel so ein schönes Gefühl, gemeinsam zu agieren, zusammen auf einem Whiteboard zu malen, zu korrigieren, anders zu gestalten, zu diskutieren. Das ist ein anderer Denk- und Arbeitsprozess als im digitalen Raum, den man meiner Meinung nach nicht abbilden oder ersetzen kann.
Hast du an deinem Arbeitsplatz ein ungewöhnliches Gimmick?
Tatsächlich ja. Ich habe ein aufblasbares Keilkissen für den Rücken. Das ist wie ein Sitzball, den man auf den Stuhl legt und sich dadurch bewegt, das hat mir sehr geholfen.
Wo trifft man dich in der Mittagspause?
In Freiburg haben wir eine große Küche, wo wir vor Corona sehr häufig alle zusammen gekocht haben. Richtig mit Gemüse putzen und schneiden, Nudeln kochen und gemeinsam essen. Ein Kollege backt auch sehr gerne und verarbeitet die Bananen, wenn sie braun sind zu Bananen Brot. Danach sind wir oft eine Runde spazieren gegangen, das mochte ich sehr und ich hoffe, dass es bald wieder möglich sein wird.
Was würdest du sagen, wer hat das coolste Büro?
Ich kenne abgesehen von unserem in Freiburg nur die alten Büros in Saarbrücken, aber ich finde unser Büro mit der großen Küche, den vielen Pflanzen und Fenstern mit Blick auf die Vogesen schon sehr schön. Manchmal ist es zwar ein bisschen laut, wenn alle da sind.
Aber ich mag das Offene, bei uns gibt es keine geschlossenen Türen und man kann jederzeit zu jedem hingehen. Ansonsten würde ich natürlich auch sehr gerne mal unser Office in Melbourne besuchen…
Apropos Reisen, welches Land würdest du gerne besuchen?
Ich war noch nie in den nördlichen Ländern Europas wie Finnland, Schweden oder Norwegen. Ich würde super gerne mal im Schnee mit Schlittenhunden fahren, das stelle ich mir traumhaft vor.
Vielen Dank für das sympathische Interview, Maren und weiterhin alles Gute!
Quereinsteiger willkommen!
Konzepter, Instructional Designer, Redakteur für digitales Lernen: Die Bezeichnungen für Quereinsteiger Philipps Job sind so vielseitig wie seine Aufgaben.
Ausbildung oder Studium?
Ausbildung oder doch lieber Studium? Mediengestalterin Vanessa Pesch erzählt im Job Slot, wieso sie sich gegen ein Studium und für eine Ausbildung bei imc entschieden hat.
Möchtest du mehr über imc als Arbeitgeber erfahren? Dann schaut doch in unserem Karrierebereich vorbei, vielleicht ist ja die passende Stelle für dich dabei. Auch über Initiativbewerbungen freuen wir uns immer!