E-Learning vom Discounter – taugt das was?
"Lernvideos, interaktive Übungen und Chats mit Lehrern: Aldi Süd will das Angebot einer großen E-Learning-Plattform für Schüler verkaufen", titelte bereits letzte Woche die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zu Zeiten von Corona und Homeschooling für viele sicherlich ein attraktives Angebot. Doch taugen solche „Lösungen von der Stange“ etwas?
imc Experte Stephan Urbanski durfte am 20. August 2020 im Sat1 Frühstücksfernsehen Stellung beziehen. imc Vorstandssprecher Christian Wachter teilte seine Einschätzung, dass gute Trainingsinhalte einiges an Konzeption erfordern und zur Zielgruppe passen müssen. In einem persönlichen Statement hat er die Schnäppchenangebote vom Discounter unter die Lupe genommen. Tipps zur Auswahl von Standardinhalten gibt's dazu on top.
Grundsätzlich ist gegen Standard-Lernangebote, sogenannte Off-the-Shelf (OTS) Inhalte nichts einzuwenden, wenn sie in ihrer Methodik und Didaktik gut aufbereitet sind und den Lerninhalt in einer für die Zielgruppe adäquaten Art verständlich wiedergeben. Viele Basisthemen, wie IT-Grundlagenschulungen oder Zeitmanagement, eignen sich durchaus für solche OTS-Angebote, die dann, wie der der Name schon impliziert, auch aus dem (Discounter-) Regal stammen können.
Je weiter eine Individualisierung notwendig wird, desto mehr steigen auch die Anforderungen an das E-Learning. Nehmen wir das Beispiel Schule: Hier wird Mathematik in einer bestimmten Klassenstufe an einer Gemeinschaftsschule anders unterrichtet als an einem Gymnasium und auch innerhalb einer Schulform kommt es vor, dass dasselbe Fach auf verschiedenen Anspruchsniveaus unterrichtet wird. Auf solche Spezifika muss auch ein digitales Angebot eingehen können.
Selbstverständlich dürfen digitale Lernangebote, egal über welchen Anbieter sie vertrieben werden, aber keine Lockangebote sein, sondern eine nachhaltig ausgerichtete Lösung bieten, insbesondere, wenn wir uns im Bereich der Primar- und Sekundarstufe unserer Schulen bewegen. Das Thema Digitalisierung der Bildung bietet sehr viele Chancen und zeigt gerade in der aktuellen Zeit, mit welchen Möglichkeiten Aus- und Weiterbildung auch ohne Präsenz möglich ist. Diese Chance dürfen wir nicht verspielen, indem durch nicht passgenaue Billigangebote dieses wichtige Thema ins Negative drehen.
Bei der Auswahl digitaler Lernangebote empfehle ich insbesondere auf folgende Merkmale zu achten:
- Passt der Inhalt vom Anspruchsniveau zu meinen Erwartungen?
- Entspricht die Form der Multimedialität meinem Lernverhalten?
- Wie weit reagiert das Lernprogramm auf meine individuellen Bedarfe, meine Lernerfolge und meine Lerngeschwindigkeit?
- Welche ergänzenden Angebote wie beispielsweise eine Social Community oder ein Coaching gibt es und wie kann ich mein neu erworbenes Wissen gewinnbringend in diese Gruppen einbringen.
Seit Februar 2019 gehöre ich zur imc Crew. Durch meine facettenreichen Aufgaben bin ich immer in Bewegung. Neben meinen Tätigkeiten rund um Corporate Brand, Marketing- und Kommunikationsstrategien sowie Employer Branding bin ich gerne auch noch operativ unterwegs. Meine Leidenschaft sind Netzwerke und Communities.
In der Redaktion vertrete ich daher auch insbesondere unser Markenbotschafterprogramm. Darüber hinaus engagiere ich mich im Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT. Privat sind Reisen, Disney und Interior Design meine große Leidenschaft.
Meine Themen: imc Ambassador Program, Brand and Marketing Services, Future of Work, Employer Branding